Waldenburg

Saisonabschlussfahrt nach Waldenburg

Normal ist unser Saisonabschluss ja das Franken-Bayern-Treffen. Doch dieser Oktober war einfach zu schön, um nicht noch die eine oder andere Tour zu unternehmen.

Dieses Mal wollte ich nach Waldenburg fahren. Wer kennt es nicht? Mal ehrlich, eigentlich können nur eingeweihte Adelskennner, Insider oder Hohenloher das kleine Städtchen in Westfranken kennen. Ja, es liegt zwar in Baden-Württemberg, aber das Hohenloher Land ist historisch gesehen ein Teil Frankens. Also kennt es jemand? Gesehen habt ihr das Städtchen sicher schon, wenn Ihr mal die A6 Richtung Heilbronn gefahren seid. Nach Crailsheim kommt auf einem Bergrücken linker Hand (in Gegenfahrtrichtung selbstverständlich rechts) eine malerische Burg bzw. Festungsanlage. Ich habe mir schon oft gesagt, das seh ich mir mal an.

Nun hatte ich den Anlass und brauchte noch die Mitfahrer. Die üblichen Verdächtigen des Guzzi-Stammtisches, die ebenfalls keinen Sonnenstrahl vergeuden wollen, den sie nicht auf 2 motorisierten Rädern genießen wollten. Aber nicht nur Guzzi-Fahrer sind sonnenhungrig, nein auch die Fahrer andere Marken und wir entsprechend tolerant, so dass wir noch zwei Freunde dabei hatten, die auf BMW bzw. Kawasaki unterwegs sind. Freundschaft verbindet, Markenfanatismus muss nicht trennen.

So tourten wir am dritten Oktobersonntag Richtung Schwäbische Alb. Erst durch den Rangau (Mittelfranken südlich von Ansbach), durch Dinkelsbühl in Richtung Ellwangen. Von dort durchs Kochertal hoch Richtung Schwäbisch Hall. Kurz vor Erreichen der Stadt links ab nach Waldenburg.

Dieses wirklich sehr malerische Städtchen mit langer Historie ist einer der Stammsitze des Hohenloher Grafengeschlechts. Diese Linie nennt sich sogar „von Hohenlohe-Waldenburg.“

Die Stadt, die bereits im 14. Jh. Stadtrecht verliehen bekam, ist auf einem Bergrücken erbaut, der zu 3 Seiten steil abfällt. Somit sind diese drei Seiten, von der Stadtmauer begrenzt, auch nach wie vor die Grenze der Stadt und die alten Gebäude in ihrem Inneren stehen immer noch so da wie im Mittelalter. Freilich kann man mittlerweile auf geteerten Straßen durchfahren, aber das Ambiente ist a la Rothenburg, nur viel kleiner.

Das Mittagessen wurde auf der Terrasse eines kleinen Lokals eingenommen, das direkt über dem Abhang liegt. Dies bescherte uns eine geniale Aussicht, die allerdings nur etwas über die langen Wartezeiten auf das offensichtlich überforderte Personal tröstete.

Die unabsichtlich verlängerte Aufenthaltsdauer im Lokal schränkte unsere Zeit fürs Sightseeing etwas ein, aber den Eindruck, den wir von der Stadt gewonnen haben, war sehr schön.

Über Rothenburg traten wir die Heimfahrt an und nahmen nur noch einen kleinen Cappuccino im Straßenhof bei Oberdachstetten.

Wetter, Strecke, Gruppe, alles in einem Wort zusammengefasst: „Genial!“

So, wenn ich jetzt die A6 entlangfahre, was ich hin und wieder tun muss, und die malerische Festungsanlage auf dem Bergsporn auftaucht, kann ich sagen: „Da waren wir schon.“

Gerhard

Dieser Beitrag wurde unter Touren veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentare sind geschlossen.